INTERESSANTES / FÜR KOLLEGEN

Editorial Rot&Weiss 3-2016

VON EXPERTEN UND MENSCHEN

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

In der ersten Ausgabe, die nach langer Konzeptarbeit Anfang 2007 erschien, definierten wir im Editorial die Richtung des Magazins: „Der Name ist Programm. Das Journal wird speziell für Österreich produziert, trägt stolz die Landesfarben und beleuchtet die Schnittstelle zwischen Zahntechnik und Zahnmedizin. Rot und Weiß.“ Das gilt auch heute noch. Mit dem „Zahntechniker“ hatten wir zwar ein Magazin für zahntechnische und standespolitische Themen. Aber wir wollten breiter und moderner werden, mit einer neuen Publikation zum einen Zahntechniker ansprechen und sie umfassender über unsere Arbeit als Bundesinnung informieren, aber auch eine neue Lesergruppe erschließen: die Zahnärzte, mit denen Zahntechniker tagtäglich partnerschaftlich zusammenarbeiten.

Das war und ist unsere Vorstellung von einem zeitgemäßen Fachjournal: Zahntechnische und zahnmedizinische Themen interdisziplinär zu beleuchten. In diesem Sinne war in Ausgabe eins weiter zu lesen: „rot&weiß ist den Interessen der Österreichischen Bundesinnung verpflichtet und dennoch ein offenes Fachjournal für Zahntechnik und Zahnmedizin.“ Die Ausrichtung als interdisziplinäres Magazin war also ein Kernstück der Idee. Im Idealfall ist die Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten und Zahntechnikern Teamwork auf Augenhöhe (ein gutes Beispiel finden Sie in unserem großen Jubiläums-Fachartikel ab Seite 38). Je mehr Wissen und – in der Folge – Verständnis es für die jeweils andere Berufsgruppe gibt, desto besser funktioniert das. Wenn sich Zahntechniker mit zahnmedizinischen Themen auseinandersetzen, und Zahnärzte umgekehrt am Laufenden sind, was Materialien und technische Möglichkeiten angeht, kann das zum besseren Grundverständnis beitragen. Und so zu tun, als wären Zahntechnik und Zahnmedizin getrennte Sphären, als wären Zahnlabors Zulieferer von Zahnarztpraxen und mehr nicht, wäre natürlich Unsinn. Die Arbeitsrealität der meisten Zahnärzte und Zahntechniker sieht anders aus. Mit einem interdisziplinären Journal wollten wir uns dieser Realität annähern.

Bevor das erste Heft erschien, gab es Widerstände – wie immer, wenn etwas Altes entstaubt werden soll. Nicht wenige meinten, alles sollte so bleiben, wie es war. Das Magazin der Bundesinnung hätte sich nur zahntechnischen Themen zu verschreiben und vor allem: Es müsste weiterhin von einem österreichischen Verlag produziert werden. Aber mit der teamwork media GmbH hatten wir einen Verlag gefunden, der sich auf die Dentalbranche spezialisiert und bereits international anspruchsvolle Fachmagazine am Markt hatte. Aus heutiger Sicht war diese Entscheidung absolut richtig. Das Heft, das wir in intensivem Austausch mit Ralf Suckert, seinem Team und Experten aus der Dentalbranche entwickelten, steht heute für qualitätsvolle Berichterstattung über die Branche und ist gleichzeitig eine Art Schwarzes Brett für unsere Arbeit als Bundesinnung. Heute wissen wir, dass die Idee aufgegangen ist. Eine Leserbefragung zeigte, dass 98 % der Zahnärzte, die rot&weiß lesen, auch die zahntechnisch orientierten Beiträge lesen. Nicht zuletzt interessieren sich viele von ihnen für Beiträge, in denen wir inhaltliche Differenzen zwischen der Zahnärztekammer und der Bundesinnung zum Thema hatten. Kontrovers sells? Vielleicht. Aber darauf hatten wir es natürlich nicht angelegt. Doch als Bundesinnung der Zahntechniker sind wir Herausgeber dieses Journals und unserem Berufsstand verpflichtet. Mit rot&weiß haben wir eine Plattform geschaffen, um unsere Themen zu kommunizieren. Sachlich und nüchtern, aber, wo es angebracht ist, auch mit der nötigen Schärfe. Auch in diesem Sinne freuen wir uns schon auf die kommenden zehn Jahre rot&weiß.

Euer
Richard Koffu